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FORMARE GmbH
Entdecken Sie in diesem ultimativen Vergleich Terrassenböden aus Holz und ihre Alternativen, basierend auf jahrzehntelanger praktischer Erfahrung.
Wer sich damit beschäftigt, welches Terrassenboden Holz denn nun für das Eigenheim das richtige ist, der findet im Netz eine unzählige Auswahl an Produkten. In diesem Artikel haben wir die Segmente Terrassenböden aus Massivholz, Thermoholz, Accoya und Terrassenböden aus Kunststoffverbundstoffen (z.B. WPC oder Millboard) in einem grossen Review miteinander verglichen. Der Vergleich bezieht sich dabei nicht auf Herstellerangaben und Werbebroschüren, sondern auf praktische Erfahrungen, die wir in den letzten 20 Jahren bei der Umsetzung von Holzterrassen gesammelt haben.
Wer sich mit dem Thema Terrassenboden auseinandersetzt, muss sich früher oder später für ein entsprechendes Holz-Produkt entscheiden.
Bei der Holz-Auswahl haben sich für unsere Kunden die nachfolgenden Kriterien als wichtige Indikatoren für ihre Entscheidung bewährt.
Es gibt mehrere Kategorien von Holzwerkstoffen, die sich für einen Terrassenboden eignen. Schauen wir uns doch im nachfolgenden Teil mal die verschiedenen Arten an und beurteilen sie, gemäss obigen Kriterien anhand praktischer Erfahrungen.
Bild: Welches Holz für die heimische Holzterrasse in Frage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. | Realisierung: Formare GmbH
Hand aufs Herz: Als Schreiner lieben wir Echtholz, weil wir die Vorteile des Produkts in- und auswendig kennen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sich individuell bearbeiten und veredeln lässt.
Die Auswahl an Massivholzprodukten ist jedoch gewaltig. Weshalb es grosse Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Hölzern gibt. Zu den Echtholz-Produkten, die oft als Terrassenboden verwendet werden gehören Douglasie, Lärche und Sipo.
Während Douglasie und Lärche sich aus unserer Sicht langfristig auf Grund der Rissigkeit und Haltbarkeit nicht bewährt haben, wäre ein Tropenholz wie Sipo durchaus eine gute Holzart für einen Terrassenboden. Leider hat der weltweite Bestand von Sipo mittlerweile einen kritischen Stand erreicht, weshalb qualitative Terrassendielen in Sipo rar wurden.
Dazu kommt, dass wir für Holzdecks die beste Qualität an Stämmen brauchen, welche in der Schweiz in gewünschter Jahrringrichtung eingesägt werden. Diese Einschnittqualität ist mittlerweile in Mitteleuropa fast nicht mehr im Handel erhältlich. Die Herkunftsländer schneiden das Holz mittlerweile in Afrika zu Halbfabrikaten zu. Diese Produkte sind zwar normiert, homogen, jedoch in der Qualität eher mittelmässig, was für Terrassenböden nicht ausreicht.
Bild: Ein Terrassenboden in Massivholz (hier in Sipo) auszuführen, ist eine übliche Praxis. | Realisierung: Formare GmbH
Doch schauen wir uns Sipo anhand der oben genannten Kriterien mal genauer an.
Sipo ist zweifellos eines der schönsten Hölzer für einen Terrassenboden. Die schlichten, fein maserierten Terrassendielen wirken ästhetisch und sind in langen Längen verfügbar.
Sipo Terrassendielen können auf deren Oberfläche jedoch unschöne Flecken bilden. Die Flecken stammen aus Nährsalzen der Wuchsgebiete. Sipo aus Gabun hat diese Flecken eher selten, Sipo aus Kamerun eher mehr. Ob und in welchem Ausmass die Flecken auftreten, kann im Voraus nicht bestimmt werden.
Sipo ist äusserst dauerhaft und somit gut für den Einsatz als Terrassenboden geeignet. Das Holz wird der Dauerhaftigkeitsklasse 2 zugeteilt.
Sipo ist gegenüber Pilzen und Insekten resistent.
Sipo ist gut bis sehr gut masshaltend. Lange Terrassendielen können sich jedoch mit der Zeit leicht verziehen.
Sipo bildet auch nach etlichen Jahren nur wenig bis gar keine Risse oder Splitter, was das Holz gut barfuss begehbar macht.
Der weltweite Bestand an Sipo ist in den vergangenen Jahrzehnten drastisch gesunken. Deshalb sind auch die besonders schönen Terrassendielen Mangelware geworden. Um die natürlichen Vorkommnisse dieser tropischen Holzart nicht überzustrapazieren, empfehlen wir die weitere Verwendung von Sipo nicht (mehr).
Massivholz hat einen wärmedämmenden Charakter. Es ist also nie zu heiss oder zu kalt für den Körper. Ein Terrassenboden in Sipo kann auch an einem Hitzetag problemlos barfuss begangen werden, während man sich auf Steinen unter solchen Bedingungen die Füsse verbrennen würde.
Holz ist ein Naturprodukt und benötigt von Zeit zu Zeit etwas Pflege. Wir empfehlen, die Terrasse alle ein bis zwei Jahre zu pflegen und falls gewünscht neu zu behandeln.
Bild: Die schlichten, fein maserierten Sipo Terrassendielen sind traumhaft schön.
Es gibt Massivhölzer, die qualitativ hochwertig sind. Das wohl beste Holz dieser Klasse ist Sipo. Aufgrund des weltweit knappen Bestands empfehlen wir die Verwendung jedoch nicht (mehr).
Holzarten wie Douglasie oder Lärche haben sich in der Praxis auf lange Dauer nicht bewährt. Deshalb verwenden wir nicht modifiziertes Massivholz nur noch höchst selten für Terrassenböden aus Holz.
Wie im ersten Abschnitt beschrieben, ist der weltweite Bestand an qualitativen Massivhölzern (z.B. Sipo) kritisch und aus Sicht der Nachhaltigkeit nicht zu empfehlen.
Auf der Suche nach einer Alternative haben findige Entwickler festgestellt, dass sich regional wachsende Hölzer wie z.B. Esche, Buche oder Fichte durch eine sogenannte Wärmebehandlung modifizieren lasse. Das Holz kann danach nur noch wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Dadurch erhöht sich die Witterungsresistenz markant und die Dauerhaftigkeit wird erhöht.
Doch schauen wir uns Thermoholz im Detail an.
Durch die Thermobehandlung werden die Terrassendielen dunkler. Viele Menschen assoziieren die dunkle, gleichmässige Optik des Thermoholzes mit etwas hochwertigem, da beispielsweise auch wertige Parkettböden oftmals eine dunkle Optik aufweisen.
Thermoholz ist wesentlich dauerhafter als nicht modifiziertes Holz. Je nach Holzart erreicht Thermoholz eine Dauerhaftigkeitsklasse 1-2, was eine sehr gute Haltbarkeit bedeutet.
Durch die thermische Behandlung ist Thermoholz gegenüber einem Pilzbefall oder auch einem Insektenbefall resistent.
Thermoholz kann nur noch wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Deshalb neigt das modifizierte Holzprodukt weniger dazu, zu schwinden und zu quellen. Es bleibt auch über Jahre hinweg ziemlich masshaltend.
Die thermische Behandlung bringt leider nicht nur Vorteile. Thermoholz ist härter als nicht modifiziertes Holz und neigt daher stärker zur Riss- und Splitter-Bildung. Wer den Aussenbereich gerne barfuss nutzt, oder den Aussenbereich auch Kindern zugänglich machen möchte, der sollte bei der Verwendung von Thermoholz zurückhaltend sein.
In Punkto Nachhaltigkeit bietet Thermoholz viele Vorteile. Es wird mit Hilfe von regionalen Rohstoffen hergestellt und die Wärmebehandlung bedarf keinerlei Chemikalien. Berücksichtigt man, dass Thermoholz eine wesentlich längere Lebensdauer als nicht modifiziertes Holz aufweist, kann auch der (Energie-)Aufwand für die Behandlung relativiert werden.
Thermoholz bietet ähnliche thermische Eigenschaften wie nicht modifiziertes Holz. Es kann auch nach längerer Besonnung problemlos barfuss begangen werden.
Zwar benötigt Thermoholz etwas weniger Pflege als ein nicht modifiziertes Holzprodukt. Trotzdem sollte Thermoholz zyklisch mit Öl behandelt werden, um die Oberfläche vor UV-Licht zu schützen.
Thermoholz hat einige Vorteile gegenüber nicht modifiziertem Massivholz. Leider neigt es jedoch aufgrund seiner Härte zur Splitterbildung. Gerade auf Holzterrassen, wo sich viele Menschen gerne barfuss aufhalten, ist diese Eigenschaft aus unserer Sicht leider sehr unerwünscht. Deshalb verwenden wir höchst selten Thermoholz.
Accoya gehört wie Thermoholz zu den modifizierten Holzprodukten. Anders als bei Thermoholz, welches auf Basis unterschiedlicher Hölzer verfügbar ist, basiert Accoya immer auf der Radiata-Kiefer. Die Kiefer wird mit Hilfe von Essigsäure accetyliert, sodass sich die Eigenschaften des Holzes positiv verändern.
Wer noch nie von diesem Verfahren gehört hat, dem empfehlen wir unsere Blogartikel zum Thema Accoya Holz allgemein, zu den Accoya Vorteilen und den Accoya Holz Nachteilen.
Accoya hat eine natürliche Optik mit einer sichtbaren Struktur und verleiht einem Terrassenboden eine natürliche Optik. Accoya ist als vergraute Version Accoya Color Gray oder in Nature erhältlich. Die natürlichen Accoya Terrassendielen lassen sich behandeln, um den Farbton den persönlichen Bedürfnissen anzupassen.
Bild: Die Optik von Accoya weiss als Holzterrasse zu überzeugen. | Realisierung: Formare GmbH
Accoya gehört mit einer Dauerhaftigkeitsklasse 1 zur Elite in Sachen Langlebigkeit. Der Hersteller gibt eine Lebensdauer von über 20 Jahren an.
Accoya ist gegenüber Pilzen und Insekten resistent.
Anders als andere Holzprodukte schwindet und quellt Accoya (fast) nicht. Die Fugen und Brettlängen bleiben über die Jahre hinweg konstant.
Ein Terrassenboden in Accoya ist kaum anfällig auf Risse.
Accoya ist ein komplett natürliches Produkt, welches aus der rasch nachwachsenden Radiata-Kiefer gewonnen wird. Radiata Kiefern werden in Neuseeland und Australien in Plantagen angepflanzt und wieder geerntet. Somit ist ein Terrassenboden aus Accoya wesentlich nachhaltiger, als einer der aus einem Tropenholz hergestellt wird.
Ein Terrassenboden in Accoya bleibt dank den wärmedämmenden Eigenschaften auch bei heissen Temperaturen barfuss begehbar.
Jede Echtholzterrasse benötigt etwas Pflege. Dabei benötigen behandelte Accoya-Holzterrassen ein wenig mehr Pflege, als beispielsweise das vorvergraute Accoya Color Gray.
Bild: Ein Terrassenboden sollte auf Dauer schön bleiben, masshaltend sein und möglichst keine Risse bilden - so wie dieses Praxis-Beispiel in Accoya Color Gray.
Das Fazit zu Accoya
Accoya ist ein Holzprodukt, welches wie kaum ein anderes Produkt, die natürlichen Vorteile von Holz durch eine extreme Langlebigkeit ergänzt. Deshalb hat sich Accoya für uns in den vergangenen zehn Jahren zur unangefochtenen Nr. 1 im Bereich der Aussenhölzer entwickelt.
"Mit Accoya machst du bei der Holzauswahl für eine Holzterrasse nichts falsch! Wichtig ist einzig und allein, dass es korrekt verarbeitet und verlegt wird."
Wer sich einen Terrassenboden wünscht, der aussieht, wie eine Holzterrasse jedoch noch robuster ist, der kommt an einer Terrasse aus Kunststoffverbundstoff nicht vorbei. Diese Echtholzalternativen bestehen aus Kunststoff, je nach Produkt teilweise angereichert mit (Recycling-)Holz. Wie leicht zu erahnen ist, ist eine Terrasse aus viel Kunststoff grundsätzlich weniger nachhaltig als eine Terrasse, die komplett aus einem natürlichen Rohstoff besteht.
Nichtsdestotrotz machte die Entwicklung im Bereich der Kunststoffverbundstoffe in vergangener Zeit grosse Fortschritte. So gelten beispielsweise die Produkte aus dem britischen Hause Millboard im Segment der holzfreien Outdoor-Beläge als besonders umweltverträglich. Es ist der erste seiner Klasse, dessen CO2-Fussabdruck sogar nach ISO 14064 zertifiziert wurde.
Doch schauen wir uns den Terrassenboden aus Kunststoffverbundstoff mal entsprechend den eingangs erwähnten Kriterien anhand von Millboard an.
Millboard Kunststoff-Terrassen sind in verschiedenen Optiken und Farben erhältlich. Da die Terrassendielen unter Einbezug von viel Handarbeit produziert werden, entstehen echte Unikate, die optisch für Laien nur schwer von Terrassendielen in Echtholz zu unterscheiden sind. Wer die Terrassendielen jedoch berührt, spürt den Unterschied zu Echtholzdielen dennoch.
Bild: Auf den ersten Blick sieht eine Millboard Terrasse einer Echtholzterrasse verblüffend ähnlich. | Realisierung: Formare GmbH
Terrassen aus Kunststoff gelten als sehr langlebig. denn der Kunststoff kann nicht verrotten. Die Terrassendielen sind genauso resistent gegenüber Sonneneinstrahlung und Regen wie gegenüber Wärme und Kälte.
Gegenüber Pilzen und Insekten sind Millboard-Terrassendielen resistent.
Die Terrassendielen aus Kunststoff können sich verformen. Während Holzterrassen aufgrund des wechselnden Gehalts an Feuchtigkeit schwinden und quellen, kann sich der Kunststoff mit der Zeit aufgrund der Temperaturschwankungen etwas dehnen oder zusammenziehen. Wer sich also eine masshaltende Terrasse mit immer gleichmässigen Spaltmassen wünscht, für den ist eine Kunststoff-Terrasse kaum das richtige.
Risse können bei Kunststoff-Terrassen nicht entstehen, was beispielsweise bei der Nutzung mit Kindern ein grosser Vorteil ist.
Hersteller von Outdoor-Belägen aus oder mit Kunststoff werben oftmals mit dem Vorteil, dass für die Herstellung kein Baum gefällt werden musste. Bedenkt man jedoch, dass die Bausteine für Kunststoff aus Erdöl oder Ergas hergestellt werden, wirft dies aus unserer Sicht ein komplett anderes Licht auf diese Produkte, die weit weg von einer Kreislauf-Wirtschaft sind. Nichtsdestotrotz gibt es innerhalb dieses Segments nachhaltigere und weniger nachhaltige Produkte.
Die Wärmedämmung von Produkten aus Kunststoff oder mit einem Kunststoffanteil variiert je nach Produkt. Grundsätzlich dämmen die Produkte jedoch wesentlich weniger gut als Massivholz oder modifizierte Holzprodukte wie Accoya.
Beim Pflegeaufwand können die Kunststoffverbundstoffe klar punkten. Die meisten Produkte sind (fast) komplett wartungsfrei und können bei Bedarf gar mit dem Hochdruckreiniger gereinigt werden. Wichtig: Berücksichtigen Sie unbedingt die Pflegehinweise zu Ihrem Produkt!
Bild: Bei einem Terrassenboden aus Millboard ist nicht gleich sofort zu erkennen, dass es sich um keine Echtholz-Terrasse handelt.
Ein Terrassenboden aus Kunststoffverbundwerkstoff überzeugt durch seine Langlebigkeit bei zugleich wenig Wartung. In Sachen Masshaltigkeit, Haptik und Nachhaltigkeit müssen diese Produkte aufgrund der Verwendung von Kunststoff jedoch klar Abstriche machen.
Welche Terrassendiele künftig in Ihrem Garten zum Einsatz kommt, ist eine individuelle Entscheidung. Grundsätzlich lässt sich jedoch folgendes festhalten:
Klassische Massivhölzer sind als Terrassenboden schön und gut. Jedoch bewähren sich die Terrassendielen aus heimischen Hölzern wie Lärche oder Douglasie auf Dauer oftmals nicht in dem Masse, wie es in der Literatur oder von Lieferanten angegeben wird. Haltbarere Hölzer wie zum Vergleich Sipo wären durchwegs eine gute Option, aufgrund der knappen Verfügbarkeit und der tropischen Herkunft werden sie jedoch je länger je weniger umweltverträglich.
Durch eine thermische Behandlung können örtliche Hölzer wie beispielsweise Lärche wesentlich haltbarer gemacht werden. Neben vielen Vorteilen hat eine Terrassendiele aus Thermoholz jedoch aufgrund ihrer Härte den Nachteil, mehr Risse und Splitter zu bilden.
Accoya ist aus unserer Sicht bisher das einzige Echtholzprodukt, welches nicht aus knappen Holzbeständen hergestellt wird, wie Thermoholz eine hohe Lebensdauer aufweist aber dennoch auch auf Dauer (fast) keine Risse und Splitter bildet.
Bild: Accoya ist für uns erste Wahl für einen Terrassenboden aus Holz. | Realisierung: Formare GmbH
Wer eine extreme Haltbarkeit bei absolut minimalem Pflegeaufwand wünscht, der ist mit einer Echtholzalternative wie Millboard wohl am Besten bedient. Auch wenn WPC & Co. auf den ersten Blick als eine moderate Alternative erscheinen, müssen in Sachen Masshaltigkeit, Haptik und Nachhaltigkeit im Vergleich zu Accoya unschöne Abstriche gemacht werden. Denn der Kunststoff-Anteil wird nun mal aus Erdöl oder Erdgas hergestellt.
Als bestes Holz für Terrassenböden eignet sich basierend auf Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und geringer Rissbildung Accoya. Massivhölzer, Thermoholz oder Kunststoffverbundstoffe haben hinsichtlich Langlebigkeit, Splitter oder Umweltbilanz individuelle Nachteile gegenüber Accoya.
Als Terrassenbauer mit über 20-jähriger Erfahrung im Bereich Holzterrassen sind Sie bei uns richtig! Kontaktieren Sie uns unter Kontakt unverbindlich. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.
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