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FORMARE GmbH
Eine Sichtschutzwand bietet Privatsphäre und Komfort. Die richtige Auswahl hängt vom Verwendungszweck, Material und rechtlichen Vorgaben ab.
Wer sich mehr Diskretion im Garten oder auf der Terrasse wünscht, wird mit einer gewaltigen Auswahl an Varianten konfrontiert. Mit diesem Leitfaden wollen wir aufzeigen, welche Faktoren vor dem Kauf einer Sichtschutzwand berücksichtigt werden sollten, damit die Sichtschutzwand langfristig Freude macht.
Starten wir mit der absolut ersten Frage.
Überlegen Sie sich vor dem Bauprojekt, welchen Zweck die Sichtschutzwand erfüllen sollte oder welches Ziel sie mit der Sichtschutzwand erreichen möchten. Wir haben Ihnen nachfolgend einige Eigenschaften für die künftige Sichtschutzwand zusammengestellt.
Eine Sichtschutzwand dient letztlich immer dem Sichtschutz. Doch Sie sollten sich auch überlegen, wie blickdicht der Sichtschutzzaun sein sollte. Es gibt Lösungen, welche die Sicht und somit das Licht komplett absorbieren und Sichtschutzwände, die nicht komplett geschlossen sind.
Bild: Dieser Zaun, direkt in die Pergola integriert, bietet primär einen Sichtschutz.
Berücksichtigen Sie dabei auch immer das Licht als Lebenselixier für die Pflanzen im heimischen Garten. Sofern Sie beabsichtigen, hinter dem Sichtschutz lichthungrige Pflanzen zu positionieren, sollte der Sichtschutzzaun beispielsweise nicht zu viel Sonnenlicht absorbieren.
Je nach Ausrichtung Ihres Balkons oder der Terrasse kann eine Sichtschutzwand zudem auch als gleichzeitiger Windschutz konzipiert werden. In diesem Fall eignen sich geschlossene Wände besser als halb offene, und höhere Wände sind geeigneter als halbhohe. Dabei gilt aber der Verankerung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Komplett geschlossene, grossformatige Elemente sind bei Böen oder einem Sturm gewaltigen Kräften ausgesetzt. Eine entsprechend massive und gut verankerte Wand ist hier gefragt.
Bild: Dieser Sichtschutz dient zusätzlich als Windschutz.
Gerade wer an einer oft befahrenen Strasse wohnt, kennt das Gefühl: Es sind nicht nur die vielen störenden Blicke, die auf der Terrasse stören. Nein, auch der kontinuierliche Lärm sorgt für ein Ambiente, welches alles andere als Erholung ermöglicht. Zum Glück gibt es Sichtschutzwände, die eine Schallisolation beinhalten und somit zwei Probleme mit einer Lösung beheben.
Je verschlossener und höher ein Sichtschutzzaun ist, umso grösser und kühler ist der Schatten, welcher die Wand spenden kann. Dies bedingt jedoch, dass die Sonne hinter dem Sichtschutz untergeht. Ansonsten kann dieser Faktor vernachlässigt werden.
Ein Sichtschutz wird sich an heissen Sommertagen erhitzen. Wie warm die entsprechende Wand wird, hängt stark mit der Materialisierung zusammen. Während sich Pflanzen kaum und Holz nur begrenzt erwärmen, können Sichtschutzwände aus Stein oder Metall richtig heiss werden. Haben Sie besondere Vorstellungen hinsichtlich der Temperatur? Falls ja, lassen sie dies in die Evaluation einfliessen.
Nachdem Sie sich mit den Zielen auseinandergesetzt haben, können Sie sich im nächsten Schritt mit den unterschiedlichen Möglichkeiten befassen.
Eine Sichtschutzwand kann aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen die gängigsten Materialien und Ihre Vor- und Nachteile.
Es gibt mehrere Holzprodukte wie z.B. Accoya oder Douglasie, die sich für die Realisierung einer Sichtschutzwand eignen. Unabhängig davon, für welche Holzart man sich letztlich entscheidet: Eine Sichtschutzwand aus Holz kann immer sehr individuell gestaltet und auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Zu guter Letzt wird der wärmedämmende Rohstoff Holz auch an Hitzetagen nie zu heiss, was einerseits angenehm ist und andererseits insbesondere mit Kindern auch eine gewisse Sicherheit bedeutet.
Bild: Eine stilvolle Sichtschutzwand aus Holz
Je nach Oberflächenbehandlung benötigen Sichtschutzwände aus Holz eine zyklische Reinigung oder eine Nachbehandlung. Es gibt aber auch Holzprodukte wie z.B. Accoya Gray (auch Accoya vorvergraut genannt), die nicht mehr nachbehandelt werden müssen.
Sichtschutzwände aus Holz werden durch uns oftmals mit einer Stahlkonstruktion verstärkt. So lassen sich filigrane Konstruktionen erstellen. Die Metallprofile, welche oft etwas versteckt oder hinter dem Holz sind, bringen zudem eine erhöhte Stabilität in die Wand.
Tipp aus der PraxisWer sich noch tiefer mit dem Thema Sichtschutzwand aus Holz auseinandersetzen möchte, findet im Beitrag "Holz Sichtschutzwand: Die 13 schönsten Beispiele der Schweiz" noch mehr Inspiration.
Sichtschutzwände aus Stein sind besonders in Naturgärten äusserst beliebt. Sie überzeugen durch ihre sehr robuste Bauweise und sind (quasi) wartungsfrei. Kritiker monieren jedoch die kühle und oftmals klobige Optik.
Preislich gibt es grosse Unterschiede zwischen Sichtschutzwänden bestehend aus grossen, einzelnen Stein-Stehlen und Metallkörben gefüllt mit kleinen Steinen.
Bild: Individuelle Sichtschutzwand in grau und hellbrauner Farbe, welche die Materialien Holz, Metall und Stein clever kombiniert. Quelle: Formare
Die Sichtschutzwand aus Beton gilt als "der Panzer unter den Sichtschutzwänden", denn sie sind robust und quasi wartungsfrei. Optisch passt eine Sichtschutzwand aus Beton jedoch oftmals nur zu ausgewählten modernen Bauten, die ebenfalls mit viel sichtbaren Beton aufwarten.
Eine Sichtschutzwand aus Beton ist aus Sicht der Umwelt nicht empfehlenswert, da die Herstellung von Beton eine Menge grauer Energie benötigt.
Bild: Eine Sichtschutzwand, welche die Materialien Beton und Holz kombiniert.
Sichtschutzwände aus Kunststoff sind insbesondere im Einsteiger-Bereich beliebt. Sie sind in verschiedenen Farben (braun, grau, anthrazit, ...) und Varianten erhältlich und dank einer Elementbauweise oftmals auch leicht im Nachgang auf der Terrasse zu integrieren.
Sichtschutzwände aus Kunststoff können sich mit der Zeit jedoch verfärben. Wobei diese Problematik heute durch die Kunststoffindustrie weitgehend beseitigt werden konnte. Ausserdem ist Kunststoff als Baurohstoff ähnlich wie Beton weniger umweltfreundlich als beispielsweise Holz.
Sofern Sie sich für eine Sichtschutzwand aus Kunststoff entscheiden, empfehlen wir Ihnen vorkonfektionierte Kunststoffprofile, die mit mit Folien auf der Oberfläche nach Kundenwunsch veredelt werden. Dabei ist es auch möglich, die Sichtschutzwand auf beiden Seiten mit verschiedenen Farben (braun, grau, anthrazit, ...) oder Dekoren zu gestalten. Gerade wenn eine Wand zwei Parteien abgrenzt, können so die individuellen Wünsche beider Seiten berücksichtigt werden. Unser Sichtschutz aus Kunststoff gibt es als Sichtschutzelemente mit einem System aus Pfosten und Füllungen oder als einzelne Palisaden.
Bild: Unser Liebling dieser Kategorie: Die Sichtschutzwand aus Kunststoff in Holzoptik (Farbe braun). Quelle
Sichtschutzwände aus Glas wirken ästhetisch, hochwertig und lassen - z.B. in einer Milchglas-Ausführung - trotzdem noch etwas Licht durchschimmern. Grossflächig werden Sichtschutzwände aus Glas aber verhältnismässig teuer, weshalb diese Form von Sichtschutzwänden eher für kleinere Formate eingesetzt wird.
Ausserdem gilt es bei Sichtschutzwänden aus Glas die Gefahr für Vögel zu berücksichtigen. Ohne abschreckende Aufkleber werden spiegelnde Wände schnell zur tödlichen Falle für die fliegenden Tiere.
Lösungen aus Stoff lassen sich in der Regel einfach im Nachgang montieren. Viele dieser Sichtschutzwände sind rollbar, sodass sie bei Bedarf ein- und ausgefahren werden können. Die leichten Lösungen sind dadurch flexibel einsetzbar, wirken optisch aber nicht so hochwertig, wie eine feste Installation. Zudem sind sie nur bedingt witterungsfest.
Ob bewusst oder unbewusst: Hierzulande sind Pflanzen der wohl meistverbreitete Sichtschutz. In Form einer Hecke oder einer Kombination von Sträuchern gibt es unzählige Möglichkeiten, Pflanzen als Ersatz für Sichtschutzwände einzusetzen. Pflanzen sind somit mit Abstand die natürlichste Art und Weise, einen Sichtschutz zu gestalten.
Bild: Ein Sichtschutz, der natürliche Pflanzen mit einbezieht. | Realisierung Elemente: Formare GmbH
Leider benötigen Pflanzen jedoch kontinuierlich Pflege. Sei es in Form von Bewässerung, dem Schnitt oder der Entfernung von Unkraut rund um den Wurzelbereich.
Tipp aus der Praxis
Immer mehr Kunden entscheiden sich für eine individuelle Kombination der Materialien und verbinden somit beispielsweise die hochwertige Optik von Holzdielen in Accoya mit Granitsteinen zu einem harmonischen Gesamtbild.
Tipp aus der Praxis
Du kannst auch bei einer Terrasse Holz und Stein kombinieren. Wie das geht, liest du in diesem Artikel.
Nachdem wir nun die Materialien thematisiert haben, schauen wir uns noch weitere Aspekte an, welche einen Sichtschutz prägend charakterisieren.
Ein Sichtschutzzaun kann grundsätzlich in einer beliebigen Höhe realisiert werden. Überlegen Sie sich jedoch bei der Planung, wie hoch der Sichtschutz nach ihrem Geschmack sein sollte.
Vielleicht reicht Ihnen eine Höhe, die beim Sitzen am Esstisch oder beim Liegen auf dem Liegestuhl vor störenden Blicken schützt. Vielleicht wünschen Sie sich jedoch einen ausgedehnten Rückzugsort. Dann kann eine Höhe von 200 Zentimeter oder mehr sinnvoll sein. Wenn Sie unsicher sind, wie das ganze später in der Praxis aussieht, empfehlen wir Ihnen eine 3D-Gartenplanung anzufordern.
Beachten Sie zudem, dass die Höhe nicht nur den Sichtschutz, sondern auch Windschutz, Lärmschutz und den Schatten massgeblich mitprägen.
Tipp aus der Praxis:
Sichtschutzwände können auch individuelle Höhen kombinieren und müssen nicht zwangsläufig überall gleich hoch sein.
Bild: Spielerisch umgesetzte graue Sichtschutzwand in Accoya, welche unterschiedliche Höhen aufweist.
Wer den heimischen Garten oder die Terrasse nicht komplett absorbieren möchte, wählt mit Vorteil einzelne Sichtschutzelemente, zwischen denen noch etwas Platz bleibt. Dies macht den Garten grösser und wirkt weniger schwer. Dafür sind die Eigentümer weniger gut vor Blicken geschützt.
Bild: Eine Sichtschutzwand mit einzelnen Elementen. | Realisierung: Formare GmbH
Wer einen Komplettschutz wünscht, für den ist ein durchgängiger Sichtschutzzaun besser geeignet.
Der durchgängig geschlossene Sichtschutzzaun bietet ein Maximum an Diskretion, wirkt dafür - insbesondere in kleinen Gärten oder auf Terrassen auch wesentlich wuchtiger als einzelne Sichtschutz-Elemente.
Wenn Sie eine Vorstellung haben, welchen Sichtschutz Sie in Ihrem Garten verwirklichen möchten, raten wir Ihnen, beim zuständigen Bauamt der Einwohnergemeinde vorbeizugehen und die vor Ort gültigen Vorschriften abzusprechen. Die Regeln der einzelnen Gemeinden sind sehr individuell. Die Fachpersonen auf dem Bauamt können Sie über die möglichen Höhen von Sichtschutzwänden, Einfriedungen oder Kleinbauten sowie über Grenzabstände oder Bewilligungspflichten weiterhelfen. Diese Vorabklärungen werden Ihnen bestimmt weiterhelfen um die nachfolgenden Schritte vereinfachen.
Et voila, nun dürften Sie sicherlich schon ein paar gute Ideen und Anhaltspunkte haben, welche Varianten für Ihren Sichtschutz in Frage kommen.
Kommen wir zum Fazit.
Bei der Wahl einer Sichtschutzwand sind der Verwendungszweck, die Materialwahl, die optimale Höhe sowie örtliche Vorschriften und Gesetze entscheidend.
Kontaktieren Sie uns unverbindlich via das Anfrage-Tool. Unsere erfahrenen Experten beraten Sie gerne! Hier gehts zum Kontakt.
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