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FORMARE GmbH
Wer in der Schweiz einen Parkettboden kaufen möchte, wird mit einer Vielzahl an Optionen konfrontiert. Wir haben in diesem Artikel die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die es vor dem Kauf zu klären gibt.
Zu Beginn sollte geklärt werden, wo der Parkettboden hinkommen soll. Denn der hochwertige Boden eignet sich für ganz unterschiedliche Räume. Besonders beliebt sind Parkettböden nach wie vor für Wohnzimmer, Gänge und Schlafzimmer.
Eine Verlegung in Küche oder in Nassräumen ist - unter Berücksichtigung der Oberflächenbehandlung - mittlerweile ebenfalls möglich. Trotzdem gilt es zu prüfen, ob für diese Räume ein Vinylboden, ein Designboden oder ein Lindura-Holzboden nicht besser geeignet wäre.
Sobald klar ist, dass es ein Parkett sein darf, kann das Format des Parkettbodens thematisiert werden.
Bild: Ein Parkettboden kann längst nicht mehr nur im Wohnzimmer verlegt werden. | Realisierung: Formare GmbH
Für Parkettboden gibt es vier Formate, die besonders gängig sind.
Die Landhausdiele gilt für viele Menschen heute als edler Standard in Sachen Parkettboden. Landhausdielen sind besonders breit und lange. Somit ist die Gesamterscheinung des Parkettbodens von wenigen, dafür grossflächigen Dielen geprägt.
Wie der Name schon sagt sind Kurzdielen kürzer als Landhausdielen. Damit die einzelnen Dielen proportional ästhetisch wirken, sind sie in der Regel auch etwas schmaler als Landhausdielen.
Ein Schiffsboden besteht aus vielen kurzen, schmalen Dielen. Diese werden teilweise versetzt verlegt. Der Boden bekommt damit eine interessante, verspielte Optik.
Der Firschgrät-Parkett erinnert optisch an feine Fischgräte. Dabei verlaufen die Dielen nicht parallel, sondern 90° versetzt. Bei dieser Verlegeart gibt es auch noch die Unterart des französischen Fischgrät-Parketts. Im Gegensatz zum normalen Fischgrät-Parkett sind bei dieser Verlegeart die Dielen um 30° oder 45° abgeschrägt.
Bild: Bei einem Fischgrät-Parkett wie diesem verlaufen die Bretter 90° versetzt.
In einem nächsten Schritt gilt es das passende Holz für den Parkettboden zu finden.
Parkettboden kann aus ganz unterschiedlichen Hölzern hergestellt werden. Dabei können Parkettböden aus sehr verbreiteten Holzarten wie Buche oder Eiche genauso hergestellt werden, wie aus exotischen Edelhölzern wie Sipo. Entscheidend bei der Holzauswahl sind die Fragen, wie lebhaft die Optik sein soll und welche farbliche Richtung präferiert wird. Wer beispielsweise eine rustikale Oberfläche wünscht, der wird mit grosser Wahrscheinlichkeit bei einer Eiche landen. Wer es lieber harmonisch wünscht, hat eine grössere Auswahl.
Bild: Ein Parkettboden in Eiche. | Realisierung: Formare GmbH
Die Parkettböden in der Schweiz dürften grösstenteils aus Eiche, Ahorn, Buche, Esche oder Nussbaum sein. Die Optiken dieser Holzarten sind nämlich hierzulande besonders beliebt. Entsprechend ist auch das Angebot namhafter Hersteller wie beispielsweise Meister darauf ausgerichtet.
Wenn sowohl das Format der Dielen, als auch die Holzart klar ist, können in einem nächsten Schritt die Oberflächenvarianten geprüft werden.
Die Oberflächen von Parkettdielen können auf unterschiedliche Arten veredelt werden. Die nachfolgenden drei Varianten sollen in jedem Fall geprüft werden.
Geölte Parkettböden bieten eine natürliche Optik. Durch die offene Oberflächenstruktur können Kratzer leichter als bei lackierten Oberflächen entstehen. Dafür lassen sich Kratzer auch leicht ausbessern.
Ein geölter Parkettboden benötigt von Zeit zu Zeit etwas Pflege und ein zyklisches Nachölen. Geölte Parkettböden können zudem Feuchtigkeit gut regulieren.
Lackierte Parkettböden haben eine glänzende, geschlossene Oberfläche. Diese geschlossene Oberfläche macht sie auch resistenter gegenüber Kratzern. Problematisch wird es erst dann, wenn durch eine gröbere Beanspruchung ein tiefer Kratzer entsteht. Eine solche beschädigte, lackierte Oberfläche lässt sich nicht mehr ausbessern. Ein lackierter Parkettboden benötigt im Alltag jedoch fast keine Pflege. Nebelfeuchtes Wischen ist ausreichend.
Durch die glatte, geschlossene Oberfläche bieten lackierte Böden eine wesentlich schlechtere Feuchtigkeitsregulierung als geölte Parkettböden.
Unabhängig davon, ob ein Parkettboden geölt oder lackiert wird, gibt es Produkte in gebürsteter Optik. Dabei wird die edle Echtholz-Nutzschicht vor der Oberflächenbehandlung mit einer Bürste bearbeitet, sodass aus der natürlichen Holzoberfläche ein Relief entsteht, dass die Struktur der Oberfläche betont.
Wer sich für einen Parkettboden entscheidet, sollte sich unbedingt auch Gedanken dazu machen, wie lange die gewünschte Lebensdauer betragen soll. Denn diese ist je nach Produkt sehr unterschiedlich. Während etablierte Hersteller qualitativer Böden bis zu 35 Jahre Garantie gewähren, sind bei Einsteigerprodukten wesentlich kürzere Lebenszyklen zu erwarten.
Zudem sind Parkettböden nicht nur hinsichtlich der zu erwartenden Lebensdauer sehr unterschiedlich zu bewerten. Insbesondere die Mittellage eines Parkettbodens prägt entscheidend mit, wie empfindlich die Oberfläche gegenüber Druckbelastungen ist.
Machen wir dazu ein Beispiel: Ein Gegenstand fällt auf den Parkettboden. Der Aufprall erzeugt Druck auf der nur wenigen Millimeter dicken Deckschicht. Dieser Druck wird auf die darunterliegende Mittellage übertragen. Bei Produkten mit weichen Mittellagen, beispielsweise in Fichte, sinkt die Deckschicht in die weiche Mittellage ein. Dadurch entsteht eine tiefe Delle. Bei Produkten mit einer harten Mittellage kann die Deckschicht gar nicht erst in die darunterliegende Schicht absinken. Entsprechend klein ist die daraus resultierende Wahrscheinlichkeit für eine grosse Delle.
Wer sich auf einem Parkettboden bewegt, bringt diesen physisch gesehen in Schwingung, was zu einer Schallentwicklung und -übertragung führt. Desto mehr Eigengewicht ein Parkett hat, umso weniger kann dieser mitschwingen. Daraus resultiert weniger Raumschall und letztlich mehr Ruhe.
Qualitative Produkte verfügen über eine massive und eher schwere Mittelschicht. Deshalb sind hochwertige Produkte hinsichtlich der Schallübertragung eine klare Empfehlung gegenüber leichten Einsteigerprodukten.
Als letzten Punkt bezüglich der Produkte-Auswahl gilt es die Verlegerichtung zu klären. Denn diese prägt die Erscheinung des Bodens entscheidend mit.
Dabei gelten nicht sture Richtlinien, vielmehr sollten persönliche Präferenzen berücksichtigt werden und unterschiedliche Optionen thematisiert werden.
Bild: Die Verlegerichtung wirkt entscheidend mit, wie die Gesamterscheinung des Parketts ist.
Wer einen Parkettboden verlegen lassen möchte, hat zwei Optionen: Klebend oder schwimmend.
Bei dieser Variante wird der Parkettboden quasi einfach auf den Untergrund gelegt und nicht festgemacht. Durch die Gesamtfläche und dem entsprechenden Gewicht verrutscht der Parkett später nicht (mehr). Zudem sind die einzelnen Dielen dank einem Klicksystem miteinander verbunden.
Diese Verlegeart geht zügig und der Parkettboden lässt sich - beispielsweise in einer Mietwohnung - wieder leicht zurückbauen. Durch die feine Luftschicht zwischen dem Pakettboden und dem Untergrund ist ein schwimmend verlegter Parkett aus akustischer Sicht jedoch nicht unproblematisch.
Bei dieser Variante wird der Parkettboden auf den Untergrund geklebt. Hierfür ist ein planer Untergrund unabdingbar. Diese Verlegeart ist aufgrund des zusätzlichen Klebens aufwendiger als eine schwimmende Verlegung. Parkettliebhaber, die sich für eine geklebte Verlegung entscheiden, werden jedoch mit einer unerreichten Ruhe belohnt. Denn ein klebend verlegter Parkettboden schwingt (fast) gar nicht mehr.
Et voila, nachdem Sie nun wissen, welche acht Punkte bei der Auswahl eines Parkettbodens unbedingt beachtet werden sollten, stellt sich die Frage nach dem konkreten weiteren Vorgehen.
Bild: Rein optisch lässt sich nach dem Verlegen nicht erkennen, ob der Parkettboden geklebt oder schwimmend verlegt wurde.
Wer sich für einen Parkettboden interessiert, sollte als ersten Schritt unbedingt eine Beratung bei sich Zuhause organisieren. Zuhause können Bedürfnisse von Kundenberatern oftmals besser eruiert werden als in einem riesigen Showroom, bei dem alle Grössen und Farben ohnehin anders wirken als in den eigenen vier Wänden.
Gerne unterstützen wir Sie mit genau einer solchen ersten Beratung, Ihren Wunschparkett zu finden.
Kontaktieren Sie uns jetzt telefonisch unter 041 480 34 66 oder via E-Mail-Kontakt für eine kostenlose Beratung. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
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