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FORMARE GmbH
Eine gute Raumakustik hat viele Vorteile. Deshalb entscheiden sich immer mehr Eigentümer für eine Akustikdecke. Doch welche Alternativen zu Akustikdecken gibt es, wenn die Decke – aus welchen Gründen auch immer – nicht in Frage kommt? Wir sind dieser Frage auf die Spur gegangen und präsentieren Ihnen in diesem Artikel drei erstaunlich wirksame Alternativen zu Akustikdecken.
Fangen wir mit einer weit verbreiteten Alternative an:
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, die Wände zur Optimierung der Raumakustik zu nutzen.
Einerseits gibt es Wandverkleidungen. Bei dieser Lösung bleibt die existierende Wand bestehen, sie wird jedoch mit einem akustisch wirksamen Produkt verkleidet. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten und unterschiedlichste Produkte. Diese reichen von Massivholz, über Holzwerkstoffe bis hin zu faserartigen Produkten.
Bild: Projektbeispiel eines MAKUSTIK-Produkts als Wandverkleidung, Urheber: Akustik & Raum AG
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, dass man den Raum durch eine (zusätzliche) Trennwand ergänzt. Diese kann von Anfang an den akustischen Bedürfnissen entsprechend geplant werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
Das Bild zeigt beispielsweise einen ausgebauten Dachboden, der durch eine Akustik optimierte Trennwand in Räume unterteilt wurde.
Grundsätzlich muss man sich überlegen, ob man die Akustik nur im betroffenen Raum optimieren möchte, oder ob auch Nebenräume von erhöhten Schallanforderungen betroffen sind. Im betroffenen Raum geht es oftmals darum, die Nachhallzeit zu reduzieren und somit ein angenehmeres Raumklima zu schaffen. Unabhängig davon, wie viele Leute sich im Raum unterhalten, sollte es im Raum nicht «laut» oder «unverständlich» werden.
In Nebenräumen ist oftmals der vom Hauptraum übertragene Schall das Problem. Wird die Akustik im Hauptraum optimiert, profitiert in der Regel auch der Nebenraum. Trotzdem muss die Übertragung des Schalls in die Nebenräume separat betrachtet werden. Denn eine Akustikverkleidung hilft beispielsweise nicht primär zur Reduktion des übertragenen Körperschalls bei Wänden. Und so sind je nach Ausgangslage individuelle Lösungen gefragt, um die Kundenbedürfnisse optimal zu befriedigen.
Eine Akustik-Wand wird optisch mehr wahrgenommen als eine Decke. Entsprechend muss der Optik einer Wandverkleidung auch eine besondere Bedeutung bei der Planung und Umsetzung beigemessen werden.
Bei einer Holz-Wandverkleidung mit feinen Leisten sieht man beispielsweise die Fugen und die Profilierung äusserst gut. Dies muss entsprechend bei der Montage von Akustikwänden berücksichtigt werden. Wir legen deshalb bei der Installation von sichtbaren Trägerlatten für Akustikelemente Wert darauf, dass alle auf gleicher Höhe montiert werden, damit die Wand eine ruhige, einheitliche und ästhetische Erscheinung aufweist.
Tipp: Wer besonderen Wert auf die eine hochwertige Optik legt, findet im Bereich von Akustik-Wänden heute ein grossartiges Sortiment. Besonders zu erwähnen sind die bereits mehrfach ausgezeichneten Produkte des Schweizer Herstellers Topakustik in Lungern. Die Holzwerkstoffe werden mitunter mit einem Laser bearbeitet, sodass die Akustik-Wände nicht nur mit Nuten, Linien oder Löchern, sondern auch mit ornamentförmigen Verzierungen erhältlich sind. Die Akustikwand wird dadurch von einem funktionalen Produkt zu einem echten Gestaltungselement innerhalb der Architektur.
Wände werden im Gegensatz zu Akustikdecken viel mehr berührt: Sei dies zum Anlehnen, beim Spielen der Kinder, oder auch einfach, weil wir die besondere Materialisierung einer Akustikwand mit unseren Händen erfahren möchten. Um Verletzungen zu vermeiden, empfehlen wir, dass die Kanten der entsprechenden Elemente gefast, also leicht abgeschrägt sind.
Besondere Anforderungen stellen Akustikwände in Sporthallen. Der Zusammenstoss von Sportler mit einer Wand ist hier leider immer mal wieder möglich. Allfällige Fugen innerhalb der Wandverkleidung sollte daher so dimensioniert sein, dass ein Einklemmen (z.B. eines Fingers) nicht möglich ist. Zudem sollten die Wände komplett ballsicher sein. Eine entsprechende Prüfung wird mit dem Schlagwort «Ball-Wurfsicherheit» ausgezeichnet.
Wer sich nicht gerade für eine komplette Akustikdecke oder einer ganzen Akustikwand entscheiden möchte, hat auch die Möglichkeit, mit einzelnen Akustikplatten zu arbeiten.
Bei den Akustikplatten werden nur einzelne Elemente oder eben Platten an der Decke oder an der Wand montiert. Diese Möglichkeit ist einfacher umzusetzen, die Wirksamkeit der akustischen Verbesserung ist jedoch ebenfalls beschränkt.
Für die Umsetzung einer solchen Teilverkleidung einer Wand eignen sich faserartige Produkte besonders gut. In einem Büro, einem Seminar- oder Klassenzimmer ist eine faserartige Akustikplatte beispielsweise äusserst leicht an der Wand anzubringen und sie kann aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit zugleich als Pinnwand verwendet werden.
Leider ist es eine Tatsache, dass die akustische Wirksamkeit nicht mehr 100-prozentig vorhanden ist, wenn man das ganze Element mit Blättern, Karten oder Dokumenten vollpinnt. Dennoch kann ein Streifen Akustikplatte in einem Office eine gute und kostengünstige Möglichkeit sein, eine optisch ansprechende Akustik-Lösung umzusetzen, die zugleich funktional ist. Zudem lässt sich eine solche Akustikplatte auch schnell und unkompliziert montieren.
Neben einfachen sind natürlich auch hoch individualisierte Lösungen mit Akustikplatten möglich, wie beispielsweise mit Produkten der Firma Akustik & Raum AG.
Bild: Projektbeispiel eines hoch individualisierten MAKUSTIK-Produkts als Akustikplatte, Urheber: Akustik & Raum AG
Als letzte Möglichkeit möchten wir Ihnen Akustikbilder vorstellen.
Akustikbilder sind Bilder, die wie «normale» Bilder an der Wand hängen. Sie optimieren jedoch gleichzeitig die Akustik. Aufgrund ihrer akustischen Wirkungsweise sind Akustikbilder in der Regel etwas dicker als «normale» Bilder.
Bild: Ein hängendes Bild im Sitzungsraum kann als akustisch wirksames Element eingesetzt werden - quasi als Akustikbild.
Akustikbilder lassen sich komplett individuell gestalten: Sei dies mit einem Bild oder mit einem Ornament. Die Grundlage für ein Akustikbild ist wiederum eine Akustikplatte. Hierzu eignen sich beispielsweise unsere akustischen Faserplatten von Impact Acoustic. Eine weisse Faserplatte kann im Anschluss bedruckt werden, um sich von einem Akustikelement in ein wunderschönes Akustikbild zu verwandeln. Die Wirksamkeit des Akustikelements nimmt durch den Aufdruck zwar ab. Der Unterschied ist jedoch je nach Fabrikat nur marginal.
Alternativ hat man auch die Möglichkeit, mehrere Elemente der in 28 verschiedenen Farben erhältlichen Faserplatten zu einem Puzzle-ähnlichen, abstrakten Kunstwerk zusammenzufügen. Hier kann man der Kreativität freien Lauf lassen. Die Elemente können einerseits quadratisch zusammengeführt werden, sie können aber genauso gut millimetergenau zugeschnitten kombiniert werden.
Zu guter Letzt möchten wir Sie auf die Möglichkeit hinweisen, dass Sie auch mit akustikoptimierten Holzplatten ein Bild erschaffen können. Es gibt Holzplatten mit Löchern, die einen Durchmesser von nur 0.3 bis 0.5 Millimeter haben. Diese Löcher sind von blossem Auge kaum zu erkennen. Diese optisch geschlossenen Elemente können Sie leicht mit handelsüblichen Folien bekleben und so beispielsweise die Silhouetten Ihrer Lieblingsstadt aufkleben. So kann ebenfalls eine wunderbares, hölzernes Akustikbild entstehen.
Wir sind gespannt über Ihre Rückmeldung in den Kommentaren.
Wie aufgezeigt gibt es grossartige Schweizer Hersteller, deren Produkte uns begeistern. Kontaktieren Sie uns sehr gerne unter Kontakt. Wir freuen uns, eine Raumakustik-Beratung durchzuführen und Sie bei der Verwandlung Ihrer jetzigen Räume in akustische Träume zu begleiten – ganz nach unserem Slogan «behagliche Wohnkultur».
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